Ein guter Ort dafür wäre der eigene Garten. Daneben liegt in den meisten Fällen dummerweise ja gleich der des Nachbarn. Nun ist die Nähe unter Kleingärtnern ein Brandherd sozialer Spannungen.
Werden diese so richtig dramatisch, berichten darüber sogar die Medien, etwa der «Walliser Bote»: «Der Bewässerer stürmte auf seinen Nachbarn zu, der die Flucht ergriff. Die Situation eskalierte derart, dass der Verfolger an der Parzellengrenze drohte: ‹Ich gehe jetzt heim, mein Gewehrlein holen.›» Wildwest im Wallis. Grund: ein aufgedrehter Wasserhahn.
Mit solchen Geschichten im Kopf nahm mein Kollege Daniel Faulhaber allen Mut zusammen und machte sich kürzlich auf an die Gartenmesse Giardina. Das ist ein Stelldichein der Gartenenthusiasten dieses Landes und damit wohl auch ein Epizentrum notorischer Streithähne. Dachte Kollege Faulhaber zumindest. Was er antraf, war vielfältiger:
«Es fielen vier Besucher in einen Pool beim Versuch, diesen zu fotografieren. Vier! Der Verkäufer, der mir das erzählte, blieb ganz ruhig. Allgemein hat mich die Konfliktfähigkeit der Leute an der Gartenmesse beeindruckt. Lieblingssatz: ‹Streit entsteht, wenn sich Konflikte mit Gefühlen begegnen.›»